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Esslingen: Die Eberhard-Bauer-Sporthalle – ein Ort für Bewegung, Begegnung und Miteinander

Die Eberhard-Bauer-Sporthalle im Sportpark Weil ist seit ihrer Eröffnung ein sozialer Treffpunkt in Esslingen. Kleinere und parallele Sportangebote konnten aber bisher aufgrund der Größe nicht durchgeführt werden. Ein Umbau in eine bedarfsgerechte Mehrzweckhalle, die ein vielseitigeres und gezielteres Sportangebot gleichzeitig für verschiedene Gruppen ermöglicht, war deshalb notwendig. Das neue Raumkonzept ermöglicht es Vereinen, Integrations- und Inklusionsarbeit zielgerichteter umzusetzen. Besonderer Wert lag im Rahmen der Sanierung auf Barrierefreiheit und gelebte Inklusion – damit wirklich alle Menschen, unabhängig von Alter oder Beeinträchtigung, aktiv am vielfältigen Angebot teilhaben können. Umgeben von einem öffentlichen Bürgerpark und vielfältigen Outdoor-Sportflächen ist hier ein lebendiger Ort der generationsübergreifenden Begegnung und Kommunikation entstanden – offen, einladend und zukunftsorientiert.

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Leaflet | Map data © OpenStreetMap contributors, CC-BY-SA, Imagery © Mapbox

Sportanlage

Barrierefreiheit

Integration

Nachhaltiges Bauen

Genau betrachtet: Von der Sporthalle zur integrativen Mehrzweckhalle

Die Ausgangslage: Viel Platz, wenig Potential
Die in den frühen 1970er-Jahren errichtete Sporthalle im Stadtteil Weil entsprach nicht mehr den Anforderungen an eine moderne Sportstätte. Veraltete Anlagen und eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten ließen viele Potentiale ungenutzt.

Die Verwandlung: Moderner Sportbetrieb mit vielfältigem Integrations- und Inklusionsangebot
In einer umfassenden Umgestaltung wurden flexibel nutzbare Bewegungsräume geschaffen, die den Bedürfnissen verschiedener Nutzergruppen gerecht werden. Die bestehende Einfeldsporthalle wurde durch eine moderne Dreifeldsporthalle ersetzt und um zusätzliche Gymnastik- und Gruppenräume ergänzt, die allen Interessierten offenstehen. Das innovative Raumkonzept verbindet Sport und Soziales und fördert die aktive Teilhabe im Stadtteil. 

Das Ergebnis: Der Sportpark Weil als zentraler Treffpunkt für alle
Die Förderung im Rahmen des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ hat eine zeitgemäße Weiterentwicklung der Sporthalle ermöglicht. Im Rahmen der Maßnahme wurde diese vollumfänglich saniert und zugleich barrierefrei gestaltet. Die so entstandene, multifunktionale Mehrzweckhalle bietet Raum für zahlreiche inklusive Sportangebote und ist das Herzstück im Sportpark Weil. Neben der Fertigstellung der Halle wurde die Sportanlage um weitere Maßnahmen durch Fördermittel außerhalb des SJK-Programms ergänzt, welche sportartbezogene Flächen sowie einen allgemein zugänglichen Bürgerpark umfassen. So hat sich das Gelände in eine generationsübergreifende Begegnungsstätte und einen Ort der Kommunikation entwickelt.

Die einzelnen Maßnahmen im Überblick

Die einst übergroße Halle, die nun in drei Einheiten unterteilt werden kann, ist an der Südseite verkürzt worden. Auf der eingesparten Sportfläche im südlichen Teil der Halle wurden auf drei Ebenen neue Geräteräume und Umkleiden sowie Gymnastik- und Technikräume untergebracht. Das bietet nun auch den kleineren Sportgruppen, die außerhalb der ansässigen Sportvereine agieren, vielfältige Möglichkeiten für Sport und Bewegung. Das neue Treppenhaus und ein neuer Aufzug erschließen die Räume auf allen Ebenen, somit sind alle Bereiche barrierefrei erreichbar. Im Obergeschoss des bestehenden nördlichen Anbaus konnten neue Sozial- und Gruppenräume mit einer separaten Erschließung für die Erweiterung von Kreativ- und Beratungsangeboten geschaffen werden.

Im Zuge der Sanierung wurde die Sporthalle umfassend barrierefrei gestaltet. Die inklusive Gestaltung der Sanitär-, Sozial- und Gruppenräume ermöglicht Menschen mit Behinderung nun eine Teilnahme an Sportangeboten und Veranstaltungen. Zudem unterstützt das digitale Leitsystem über die Orientierungshilfe-App „Contagt“ insbesondere Besucherinnen und Besucher mit Sehbehinderung bei der Orientierung. Durch die App und eine Lagermöglichkeit für Sportrollstühle schafft die Halle auch die Grundlage für inklusive Angebote wie das „InkluSportsCamp“.

Die Halle erhielt eine statische Ertüchtigung sowie eine energetische Modernisierung der Fassade, zudem wurden die technischen Anlagen erneuert. Das bringt deutliche Energieeinsparungen mit sich und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Eine Teleskoptribüne zur Erweiterung der Zuschauerplätze ergänzt die Sanierungs- und Umbauarbeiten und macht die Halle zu einem modernen Sport- und Veranstaltungsort. Jetzt bieten eine fest installierte Tribüne mit 776 Sitzplätzen und 200 Stehplätzen sowie eine ausfahrbare Gegentribüne mit Platz für weitere 500 Personen optimale Voraussetzungen für den Sport- und Veranstaltungsbetrieb. 

Im Fokus: Soziale Integration durch Barrierefreiheit

  • Einbindung aller von Anfang an: 
    Die Entwicklung des Sportparks Weil wurde von Anfang an als gemeinschaftlicher Prozess gedacht. Durch Netzwerkveranstaltungen, Zukunftswerkstätten und regelmäßige Austauschformate wurden örtliche Sportvereine, zivilgesellschaftliche Initiativen sowie potenzielle Nutzende aktiv in die Planung eingebunden. Diese enge Zusammenarbeit sorgte dafür, dass die Angebote im Sportpark passgenau auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort abgestimmt sind – und stärkte zugleich das lokale Engagement und die Identifikation mit dem Projekt.

„Die sanierte Sporthalle Weil steht für eine zeitgemäße, barrierefreie Infrastruktur, die weit über den Stadtteil hinaus Wirkung entfaltet und sportliche sowie gesellschaftliche Impulse für die gesamte Stadt setzt – für Sport, Bildung und Gemeinschaft in ganz Esslingen.“
Yalcin Bayraktar, Bürgermeister für Ordnung, Soziales, Bildung, Kultur und Sport

  • Impuls für ein interkulturelles Miteinander:
    Im Zuge der Sanierung der Sporthalle wurde die Chance genutzt, nicht nur die bauliche Substanz zu modernisieren, sondern auch ein attraktives Nutzungskonzept zu verwirklichen. Unter dem Dach der neuen Halle entstand ein interkulturelles Hilfs- und Unterstützernetzwerk, das Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenbringt und soziale Teilhabe fördert. Ergänzt wird dies durch ein eigenständiges Betreiber- und Nutzungskonzept für die angrenzenden Sozial- und Gruppenräume, das auf Selbstorganisation, Partizipation und nachhaltige Nutzung setzt.

„Die hohe Auslastung zeigt den Bedarf. Das positive Feedback der Bevölkerung bestätigt den Erfolg des Projektes – gleichzeitig sorgt die breite Nutzung für eine dynamische Betriebssituation, die eine enge Abstimmung voraussetzt.“
Yalcin Bayraktar, Bürgermeister für Ordnung, Soziales, Bildung, Kultur und Sport

  • Inklusive Sportangebote: 
    Im Sportpark finden regelmäßig inklusive Sportangebote statt, bei denen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam aktiv werden können. Ein Highlight ist das „InkluSportsCamp“, das Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis 18 Jahren eine bunte Vielfalt an Sportarten bietet – von Fechten über Blasrohrschießen bis hin zu Rollstuhlsport und Blindentischtennis. Das Camp fördert nicht nur Bewegung und Teamgeist, sondern baut auch Barrieren ab und schafft Begegnungen. Unterstützt von erfahrenen Trainerinnen und Trainern sowie Vereinen wie dem SV 1845 Esslingen und dem FC Esslingen, wird der Sportpark so zu einem Ort gelebter Inklusion.
     
  • Nutzung der App Contagt als Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderung: 
    Seit der Sanierung wird die App in der Sporthalle eingesetzt, um, wie auch im restlichen Sportpark, für mehr Barrierefreiheit und Inklusion zu sorgen. Sie ermöglicht sehbehinderten und blinden Menschen eine sichere und selbstständige Orientierung in öffentlichen Gebäuden. QR-Codes, NFC-Tags und Bluetooth-Sender tragen zu einer präzisen Indoor-Navigation bei, ergänzt durch Audio-Hinweise und Inhalte in einfacher Sprache.